FUJITSU Thin Client FUTRO S720 als Notfunk-Server

Inzwischen werden gebrauchte Thin Clients z.B. als Leasing-Rückläufer günstig angeboten. 

Beispiel:

FUJITSU Thin Client FUTRO S720

Bezugsquelle (Pollin):

ThinClient FUJITSU Futro S720, GX-217GA, mit Netzteil, gebraucht für 19,95€

Technische Daten:

  • CPU: AMD GX-217GA, 2x 1,65 GHz
  • Arbeitsspeicher: 2 GB DDR3
  • Grafik: AMD Radeon R5E
  • Audio: High Definition Audio
  • Festplatte: 8 GB
  • Netzwerk: Gigabit-LAN
  • Anschlüsse: Audio, RJ45, 5x USB 2.0, 2x USB 3.0, DisplayPort, 2x PS/2, DVI, Seriell

Aufrüstmöglichkeiten:

Um mit diesem Rechner sinnvoll arbeiten zu können sollte man ihn schon etwas aufrüsten:

  • Arbeitsspeicher: DDR3 SO-Dimms 
  • Festplatte: SSD (mSata)

Je nach der Grösse der Aufrüstung kommt man zu einem Gesamtpreis von ca. 50 Euro ( Futro S720 + 4B RAM + 128GB SSD ) rechnen. 

Damit liegt man preislich unterhalb z.B. eines Raspberry Pi 4 mit SD-Karte. 

Beispiel:

Obwohl in den Spezifikationen von Fujitsu 4GB RAM als maximale Ausstattung angegeben läuft auch eine Ausstattung mit 8GB Arbeitsspeicher. 

(diese Ausstattung dürfte für einen Notfunk-Server in einem AREDN-Netz überdimensioniert sein. Dafür dürfte auch eine kleinere SSD und weniger Arbeitspeicher ausreichen)

 

Spannungsversorgung

Die Spannungsversorgung erfordert ein Netzteil mit 20V. Das ein Nachteil im Notfunk. Mit einem Stepup-Spannungswandler der 2A liefern kann erweitert man den Betriebsspannungsbereich und kann den Rechner dann flexibel einsetzen. 

Anwendungsmöglichkeiten:

Auf so einem günstigen Rechners kann man verschiedene Anwendungen für den Notfunk hosten:

geplante Erweiterungen:

  • Einbau eines Spannungswandler um den Bereich der Betriebsspannung auf 3 - 35V zu erweitern 

Energieverbrauch:

Energieverbrauch Leerlauf: 4,2 W

Energieverbrauch Sleep-Modus Power:  0,59 W (WoL aktiviert)

Energieverbrauch Aus-Modus Power: 0,25 W (WoL deaktiviert)

Der Verbrauch kann aufgrund der ausgewählten Hardware, Software und der Einstellungen variieren.

= muss noch im realen Betrieb gemessen werden =

 

geplante Test:

  • DARC-Notfunk-Telefonanlage
  • Debian-Server (Web, Datenbank, PHP)
  • Proxmox-Server
  • ...

 

Erfahrungen:

Die drei bestellten FUTRO S720 wurden von Pollin schnell geliefert. Bei der ersten Inbetriebnahmen zeigte sich bei den drei Geräten:

  1. falsche SSD:  2GB anstatt 8GB
  2. BIOS mit Passwort geschützt 
  3. lässt sich nicht einschalten

Die zwei unbrauchbaren Geräte wurden reklamiert und für einen Austausch zurückgeschickt. 

Inzwischen wurden die zwei Geräte von Pollin anstandslos per Vorabaustausch ersetzt.

Die Ausstattung im Lieferzustand ( 8GB SSD / 2GB RAM ) reicht für:

  • Linux-Rechner (Debian Desktop)
    • mit 2GB-RAM etwas zäh
  • Linux-Server (Debian)
    • mit 2GB-RAM gut brauchbar

BIOS-Passwort zurücksetzen:

Je nach Lieferung kann ein BIOS-Passwort gesetzt sein. Das kann man selbst zurücksetzen:

Auf dem Motherboard befindet sich links unten neben der Batterie eine Steckleiste mit einem gestecktem Jumper.

Im Normal-Betrieb ist der Jumper waagerecht und oben rechts, zum Löschen des BIOS-PW muss der Jumper umgesteckt werden: links senkrecht.

So gejumpert, muss der Futro gestartet werden, jetzt kommt man ins BIOS und kann z.B. dies so ändern, das er auch ohne Tastatur startet, mit F10 das Bios beenden und runterfahren, Jumper wieder auf Normal umstecken und schon ist man fertig.

Proxmox-Server:

Dieser Proxmox-Server läuft auf einem Futro S720 mit 4GB RAM und 512GB SSD. 

Auf dieser Basis baue ich jetzt eine Notfunk-Server auf dem div. Server-Anwendungen gehostet werden.

Installation Proxmox:

Bei der Standardinstallation holt sich Proxmox per DHCP eine IP-Adresse. Diese IP wird dann in der Netzwerkkonfiguration des Rechners fest eingestellt. 

Das bedeutet der ein eingerichteter Proxmox-Server in einem anderen Netz mit abweichenden IP-Adresse nicht ansprechbar ist. 

Ev. gibt es eine Lösung bei der DHCP wieder aktiviert ist. Dann kann so ein modifizierter Proxmox-Server in einem AREDN-Netz mit wechselnden IP-Adressen eingesetzt werden. 

Eine andere Alternative ist die Installation von Proxmox auf einem Server der dabei an ein AREDN-Node (z.B. ein Mikrotik-Router ) angeschlossen ist. Dabei wird dann eine IP von diesem AREDN-Node verwendet. 

Dann muss man im Einsatzfall den Proxmox-Server fest mit dem AREDN-Node gekoppelt lassen. 

Docker-Server:

= in Planung =

 

#Hinweis:

Ob der FUTRO S720 jetzt für die alle oben angedachten Anwendungsgebieten auch ausreichend leistungsfähig ist muss sich noch herausstellen. 

 

Stand: 22.05.2023

Diese Seite wir mit weiteren Infos, Erfahrungsberichten usw. ergänzt werden. 

 

Linksammlung:

Einbau eines 2. LAN Adapters

Offloader auf Basis eines FUTRO S720 [Freifunk]

Anmerkung:

Dieses Projekt entstand aus einem privaten Projekt. Es soll keine Konkurrenz zu anderen möglicherweise ähnlichen Projekte in anderer Notfunk-Referate sein. 

 

 

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Jürgen Mayer, DL8MA

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